Herzlich Willkommen!
Als vor drei Jahren die Zeitschrift „Eltern“ einen Artikel über das schwere Erbrechen in der Schwangerschaft plante und ich in diesem Rahmen interviewt wurde, da entstand die Idee eine Seite zu schaffen, die über diese Erkrankung namens „Hyperemesis Gravidarum“ informiert – neben dem Internetauftritt der von mir sehr geschätzten Christiane Braun (www.hyperemesis.de).
Seit dieser Zeit hat sich Einiges getan. Tatsächlich habe ich den Eindruck, dass sich die Versorgungssituation für Betroffene und ihre Familien nach und nach verbessert. Mich erreichen Berichte von Schwangerschaftsverläufen mit Hyperemesis Gravidarum, die Hoffnung machen. Mich erreichen aber auch Berichte von Frauen, bei denen die Schwangerschaft aufgrund dieser Erkrankung zu einer fürchterlichen Zeit wird. Aufklärung tut nach wie vor Not. Verständnis und Unterstützung ist nach wie vor das Gebot der Stunde.
Betroffen ist zum einen die schwangere Frau, aber zum anderen auch das gesamte familiäre und freundschaftliche Umfeld. Eine Schwangerschaft mit Hyperemesis Gravidarum ist eine lange und schwere Zeit. Die Betroffenen und ihre Familien fühlen sich häufig sehr alleine und manchmal auch alleine gelassen. Sowohl die schwangere Frau wie auch deren Partner, Eltern und nahestehende Menschen benötigen Orientierung. Gerade die erste Schwangerschaft mit Hyperemesis Gravidarum kommt unvermittelt und reißt die Betroffenen innerhalb kürzester Zeit und ohne Vorwarnung aus dem bisherigen Leben. Häufig wird zunächst gar nicht recht verstanden, was gerade los ist. Viele denken zunächst noch, dass es „normal“ sei, zu erbrechen. Doch es ist ein Zustand, der nicht mehr als „normal“ erlebt wird und der nicht mehr „normal“ ist. Dennoch vergeht häufig einige Zeit, bis dieser Zustand einen Namen erhält und manchmal noch länger, bis eine Behandlung einsetzt.
Nach eigener Hochrechnung dürfte es pro Jahr etwa 5000 Fälle in Deutschland geben. Das ist deutschlandweit gesehen nicht viel. Dies führt wiederum dazu, dass die besonders schwer betroffenen Frauen sich nicht selten in einem Umfeld wiederfinden, in dem einfach noch nie jemand von einer derartigen Erkrankung gehört hat und es entsprechend schwer fällt, das Geschehen zu verstehen und einzuordnen.
All denen, die sich durch diesen Zustand quälen, die ihn durchlebt haben, die ihn fürchten angesichts eines erneuten Kinderwunsches ist dieser Internetauftritt gewidmet. Ich möchte der Erkrankung eine Stimme geben und aufklären über eine seltene und quälende Erkrankung.
München, 08.10.2015
First World Colloquium on Hyperemesis Gravidarum:
Zurück aus Bergen (Norwegen) vom First World Colloquium on Hyperemesis Gravidarum: Es waren äußerst spannende Tage! Es herrschte so etwas wie eine Aufbruchsstimmung. Der Wunsch war allseits da, sich international sowohl auf wissenschaftlicher Ebene und wie auch auf Ebene der Patientenvertretung zusammenzuschließen, um der Bedeutsamkeit der Erforschung und Behandlung der Erkrankung mehr Gewicht zu verleihen. Der Wunsch bestand, gemeinsam einheitliche Diagnosekriterien und einheitliche sogenannte „Outcome“-Kriterien (Erfassung der Gesundheit der Kinder, deren Mütter an HG litten) zu entwickeln. Aktuelle Forschungsergebnisse wurden vorgetragen. Die Zeit vor und nach den exzellent organisierten Vorträgen wurde rege genutzt für den Austausch, die Vernetzung und die gegenseitige höchst respektvolle Bereicherung von Ärzten, betroffenen Frauen und Wissenschaftlern.
Mein großer Dank gilt den Organisatoren! München, 28.10.2015 |
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Beschwerden, die auf eine Hyperemesis gravidarum hinweisen könnten, gehört immer in die fachkundigen Hände eines Mediziners. Nur dieser kann die im Einzelfall notwendigen Untersuchungen durchführen und erkennen, ob es sich überhaupt um eine Hyperemesis gravidarum handelt. Nur der Fachmann kann die möglichen Risiken managen und die Behandlung verordnen. Falls Sie betroffen sind: Zögern Sie nicht zu lange und wenden Sie sich an einen Arzt oder eine Hebamme Ihres Vertrauens oder gegebenenfalls an die Notaufnahme des Krankenhauses. |
letzte Bearbeitung am 28.10.15 durch Anne Hutter
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