Jede Frau mit Hyperemesis kann von einem ganzen Sack voller mehr oder weniger guter Ratschläge berichten. Dass die Ratschläge meist eher weniger als mehr gut sind liegt einfach in der Natur der Erkrankung. Es hilft gegen die Hyperemesis grav. - im Gegensatz zur normalen Schwangerschaftsübelkeit - der Spaziergang nur sehr begrenzt (wenn er die Situation aufgrund der Bewegung nicht eher noch verschlechtert), das vielgepriesene Ingwer mag einen Versuch Wert sein, ist aber in der Regel zu "niedlich", um gegen diesen Zustand etwas ausrichten zu können und das Essen in kleinen Protionen hat wahrscheinlich jede Frau, die seit Tagen am spucken ist schon von ganz alleine probiert - zumeist ohne nennenswerten Erfolg.
Ratschläge von anderen Betroffenen, so ist mein Eindruck, sind durchaus willkommen. Es geht nur darum, dass diese Situation, die mit einem enormen Gefühl an Hilflosigkeit und Ausgeliefertsein verbunden ist, zunächst gewürdigt werden muss. Keine Frau mit Hyperemesis liegt deswegen im Bett (oder gleich im Badezimmer), weil sie noch nicht einfallsreich genug war, den richtigen Dreh für die Situation herauszufinden. In der Regel wurde einiges ausprobiert, um Linderung zu erlangen - ohne durchgreifenden Erfolg. Deswegen finde ich es so wichtig, die Selbstkompetenz zu betonen. Eine Frau, der es wochenlang von morgens bis abends hundeelend ist und die sich die Seele aus dem Leib spuckt und nicht auf Knien um einen Abbruch bittet, war in der Lage, psychische Kräfte zu mobilisieren, um diesen extrem aversiven Zustand auszuhalten. Egal, ob eine Frau in diesem Zustand hysterisch ist, ausflippt oder nur am weinen ist - egal ob sie aggressiv auf den 27-sten Vorschlag zur Verbesserung ihrer Lage reagiert, oder höflich nickt, um den Vorschlag zu ignoriern oder ihn ausprobiert - sie ist dabei, eine Ausnahmesituation zu meistern - und sie meistert ihre Lage - und in der Regel muss man sagen: sie meistert ihre Lage gut. g. Dese einiges ,
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Forum von Christiane Braun auf www.hyperemesis.de
Hier haben Betroffene Frauen den Raum, ihre Geschichten zu erzählen, sich gegenseitig den Rücken zu stärken, ihrer Verzweiflung und ihrem Leid Ausdruck zu verleihen und sich ganz praktische Ratschläge und Tipps zu geben. |