HYPEREMESIS GRAVIDARUM- Was ist "Hyperemesis gravidarum"?
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Was ist Hyperemesis gravidarum?
Die wohl brennendste Frage für Betroffene ist die, was das ist, was mit ihnen gerade los ist. Es gibt einen Namen dafür und der lautet "Hyperemesis gravidarum". "Hyper-" kann man übersetzen mit "viel" und "Emesis" bezeichnet das Erbrechen. "Gravidarum" bedeutet Schwangerschaft. Somit heißt "Hyperemesis gravidarum" übersetzt: VIEL ERBRECHEN IN DER SCHWANGERSCHAFT.
Nun stellt sich die Frage: was ist "viel"? Und was ist "normal". Und sagen nicht alle: "Klar, ich habe auch gespuckt zu Beginn der Schwangerschaft. Das ist ganz normal." ... Und tatsächlich gibt es zahlreiche Untersuchungen zu diesem Thema und es zeigt sich, dass Übelkeit und Erbrechen bis zu 80 % der Schwangeren betrifft. In der Literatur wird dieser Zustand NVP genannt. NVP steht für "Nausea and Vomiting in Pregnancy" und heißt übersetzt "Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft". Diese NVP aber, welche von so vielen Schwangeren erlebt wird, unterscheidet sich von der Hyperemesis gravidarum - und zwar vor allem im Ausmaß des Übels. Tatsächlich gibt es ein Maß an Übelkeit und Erbrechen, das nicht normal ist. Es wurde darüber diskutiert, ob man diesen Zustand als "Krankheit" bezeichnen kann - und für die meisten Mediziner, die sich auf dieses Thema spezialisiert haben, steht es außer Frage, dass die Hyperemesis grav. eine Krankheit darstellt. Ob es sich bei dieser Erkrankung um eine krankhafte Steigerung der NVP handelt oder um eine eigenständige Erkrankung, welche auf andere Ursachen zurückzuführen ist als die NVP ist noch nicht geklärt. Das liegt einfach daran, dass noch zu wenig über die Ursachen der Hyperemesis grav. bekannt ist. Ich persönlich könnte mir vorstellen, dass es nicht nur einen quantitativen Unterschied zur "normalen" Schwangerschaftsübelkeit gibt, sondern auch einen qualitativen Unterschied - doch das ist wie gesagt zum jetzigen Zeitpunkt noch Spekulation. Um zu unterscheiden, ob es sich um eine "normale" Schwangerschaftübelkeit mit Erbrechen handelt oder um eine Hyperemesis grav. gibt es inzwischen einige Kriterien.
Nausea: die Übelkeit
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Definition laut WHOleichte HG - schwere HG
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Differenzialdiagnosen: Es gibt eine ganze Hand voll sogenannter Differenzialdiagnosen für die Hyperemesis gravidarum. Unter "Differenzialdiagnosen" versteht man diejenigen Erkrankungen, welche auch die bestehenden Beschwerden erklären könnten. So kann es natürlich sein, dass eine Frau deswegen vermehrt Übelkeit erlebt und erbricht, weil sie zum Beispiel an einem akuten Magenproblem leidet. Und so gibt es einige andere Erkrankungen, welche ebenso vorliegen könnten und nicht erkannt werden, wenn vorschnell die Diagnose Hyperemesis gravidarum gestellt wird.
Mediziner, denen diese absolut seltenen Fälle begegnet sind warnen entsprechend, auch diese Möglichkeiten in Betracht zu ziehen. Ich will hier niemanden der Betroffenen „verrückt machen“. Der Zustand der HG ist so massiv – und Menschen mit derart extremen Leidenszuständen suchen nach Erklärung für ihr Erleben. Das ist wahrscheinlich in uns Menschen so angelegt, dass wir die Erklärung suchen – weil Erklärung für Leid heißt, die Möglichkeit zu haben, zukünftiges Leid zu verhindern. Nur leider gibt es eben zur HG noch keine befriedigende Erklärung. Deswegen fürchte ich, dass in diesem Vakuum der Erklärungsmöglichkeiten die möglichen Differenzialdiagnosen für Betroffene und ihr Umfeld mehr Gewicht erhalten, als ihnen zusteht. Aus diesem Grunde verzichte ich im jetzigen Aufbaustand der Homepage auf eine Auflistung der Differenzialdiagnosen und mahne gleichzeitig an, sich in medizinische Versorgung zu begeben, damit dort alle Aspekte einer HG entsprechend gewürdigt werden können. |
Noch anzumerken ist, dass viele Frauen berichten, dass sie sich gar nicht so sehr durch das Erbrechen belastet fühlen, als vielmehr durch die fortwährende Übelkeit. In der Fachsprache wird diese Übelkeit als "Nausea" bezeichnet. Es ist ein Gerücht, dass sie nur am Vormittag auftritt. Schon von der "normalen" Schwangeschaftsübelkeit weiß man, dass xxx % der Frauen den ganzen Tag mit diesen Phänomenen kämpfen. Und so gibt es auch Frauen mit HG, welche den ganzen Tag unter ihren Beschwerden leiden. Nicht umsonst trägt ein amerikanischer Ratgeber einer Betroffenen den Titel: 24/7 um die 24-stündigen und sieben Tage die Woche andauernden Beschwerden zu beschreiben.
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Beschwerden, die auf eine Hyperemesis gravidarum hinweisen könnten, gehört immer in die fachkundigen Hände eines Mediziners. Nur dieser kann die im Einzelfall notwendigen Untersuchungen durchführen und erkennen, ob es sich überhaupt um eine Hyperemesis gravidarum handelt. Nur der Fachmann kann die möglichen Risiken managen und die Behandlung verordnen. Falls Sie betroffen sind: zögern Sie nicht zu lange und wenden Sie sich an Ihren Arzt oder gegebenenfalls an die Notaufnahme des Krankenhauses.